Zentrale Erfolgsfaktoren für die digitale Transformation in der Baubranche
Digitalisierung, Baubranche
+++Digitalisierungs-Studie gibt Aufschluss+++
Der Megatrend der Digitalisierung hat die Baubranche erreicht. Die meisten Bauunternehmen haben sich auf den Weg gemacht, ihr Unternehmen zu digitalisieren, andere zögern noch oder wissen nicht, wie und wo sie beginnen sollen.
Für Robert Plomberger, Senior Consultant der ifA-Bau Consult und Geschäftsführer des Kompetenzzentrums Future Digital in Österreich, ist die digitale Transformation der Baubranche einer seiner Beratungsschwerpunkte und in gewisser Weise auch eine Herzensangelegenheit. In Beratungsprojekten ist ihm wiederholt aufgefallen, dass es nicht am Willen zur Digitalisierung fehlt, sondern eher an einer für das individuelle Unternehmen passenden Digitalisierungs-Strategie und einem effizienten Umsetzungsplan. Hier lässt sich viel Geld sparen, wenn man sich nicht verzettelt und gar nicht erst auf Insellösungen setzt, deren Schnittstellen nicht miteinander kompatibel sind.
Von der Zukunftsagentur Bau (ZAB) beauftragt hat Plomberger eine Studie in der österreichischen Bauindustrie durchgeführt, in der es darum ging, den aktuellen Stand der digitalen Transformation zu erheben und daraus abgeleitet Chancen und Risiken sowie Handlungsempfehlungen zu benennen.
Die – auch für die deutsche Baubranche interessante – Studie lässt sich durch folgende Eckpunkte beschreiben:
- Projektdauer: Juli 2021 – März 2022
- Teilnehmer: 420 Personen aus 37 Unternehmen verschiedenster Bau-Leistungsbereiche
- Module der Studie: Online-Befragung (DigiCheck mit den Themenschwerpunkten Systeme, Prozesse, Daten und Kompetenzen) und Workshops zur Datenanalyse
- Rücklaufquote bei der Befragung: 80%
Die Beschreibung des digitalen Reifegrads in den Ergebnissen erfolgte über folgende 4 Stufen:
Digital Beginner:
- Mobile Geräte wie Handy und Standardsoftware im Einsatz
- Kein digitaler Fahrplan vorhanden
Digital Follower:
- Prozesse laufen individuell
- Keine Datenverbindung zwischen den einzelnen Lösungen vorhanden
- Nutzungsgrad der Systemlandschaft ist mitarbeiterbezogen sehr unterschiedlich
- Schulungen werden nur funktional und vereinzelt durchgeführt
- Digitaler Fahrplan ist vorhanden
Digital Transformer:
- Prozesse sind standardisiert und optimiert
- Datenverbindung zwischen einzelnen Lösungen vorhanden
- Nutzungsgrad der Systemlandschaft optimiert
- Schulungs- und Ausbildungsprogramm mit digitalen Schwerpunkten verankert
- Unternehmensziele sind mit der Digitalisierung verbunden
Digital Leader:
- Prozesse sind gelebte Strukturen
- Vollständig durchgängige digitale Daten-Wertschöpfung
- Prozesse und Dokumente laufen vorwiegend workflowbasiert
- Mitarbeitende arbeiten agil und tauschen sich intern und extern über Portale aus
- Aus- und Weiterbildung wird durch die Mitarbeitende selbst gesteuert
- Neue Geschäftsfelder sind etabliert
Den Studienergebnissen zufolge befindet sich die österreichische Baubranche als Ganzes weitgehend im Bereich der Digital Follower, im Hinblick auf den Teilaspekt „Schulungen“ im Themenschwerpunkt Kompetenzen aber z.B. noch im Bereich der Digital Beginner (s. Abbildung).
Die Analyse der Ergebnisse in den Workshops hat zu folgenden Handlungsempfehlungen geführt*:
- Entwicklung einer langfristigen (Digitalisierungs-) Strategie für den Betrieb unter Einbindung der Mitarbeitenden
- Digitalisierungsvorhaben immer als Projekt betrachten und entsprechend abwickeln
- Digitalisierung muss immer Chefsache sein und Top down erfolgen
- Aufbau von Digitalisierungs-Know-how durch die Entwicklung eines eigenen Digitalisierungsexperten, auch um Trends und Innovationen im Überblick zu behalten und umsetzen zu können
- Aus- und Weiterbildungsplan für die Mitarbeitenden mit Fokus auf digitale Kompetenzen und im Kontext einer langfristigen (Digitalisierungs-) Strategie erstellen
- Wissens- und Erfahrungsaustauch – Wie gehen andere Baubetriebe mit den gleichen Herausforderungen des digitalen Wandels um?
Kommen Sie gerne auf uns zu, wenn digitale Transformation auch in Ihrem Bauunternehmen ansteht und Sie Ihre Fragen mit unserem Experten, Robert Plomberger, besprechen möchten.
